Die Top-Parks des Top-End

Nach unserem Kurzurlaub in Bali (wir mussten Australien nach 3 Monaten Visa bedingt verlassen), konnten wir es kaum erwarten, mit unserer Roja wieder auf Tour zu gehen.
Roja hat während unserer Abwesenheit eine «Ganzkörper-Kur» in Form eines grossen Service und verschiedenen kleineren und (leider) auch grösseren Reparaturen erhalten. Nun war sie aber wieder fit für unsere nächsten drei Monate.

«Top End» so nennen die Australier die Region rund um Darwin, der Hauptstadt des «Northern Territory». Zum Top-End gehören auch verschiedenste Nationalparks. Genau zu so einem machten wir uns als erstes auf.

Der «Litchfield Nationalpark» ist ein schöner, nicht ganz so grosser Nationalpark. Hier gibt es wunderschöne Quellwasser-Badepools und Wasserfälle zu bestaunen. Es ist jedoch Vorsicht geboten beim baden im «Top End», denn es gibt sehr viele Krokodile in dieser Region von Australien. Früher wurden sie, wegen ihrer Haut oder auch einfach zum Spass, fast bis zum Aussterben gejagt. Heute sind sie aber geschützt, vermehren sich gut und sind auch wieder an Orten anzutreffen, wo man sie früher nicht mehr fand. Daher mussten sich die Nationalparks etwas einfallen lassen. Gerade die Salzwasserkrokodile sind eine echte Gefahr für die Menschen. Sie können bis zu 7 Meter lang werden und gelten als hoch Aggressiv! Ihre Artgenossen, die Süsswasserkrokodile, sind, wenn man sie in Ruhe lässt, ungefährlich für uns Menschen. Entgegen ihres Namens sind die «Salties», wie sie die Australier nennen, nicht nur im Salzwasser anzutreffen, sondern eben auch im Süsswasser. Damit die Touristen «sicher» in den Wasserfällen und Quellen schwimmen können, haben die Nationalparks verschiedene Fallen und Biss-marker in den Bächen und Flüssen eingebaut. Diese werden jeden Tag mehrmals von Rangern kontrolliert. Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich trotzdem ein Krokodil in den Gewässern aufhält, die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr klein…wie beruhigend. Uns war es dann beim ersten Wasserfall auch etwas mulmig zumute. Da aber viele andere Touristen auch am Baden waren, taten wir es ihnen gleich.

Unser Highlight im Litchfield war der Teil des Parkes, welchen man nur mit einem 4×4 erreicht. Für Sevi war bereits der Weg ein Highlight, es galt nämlich eine Flussdurchquerung zu meistern. Die Messlatte zeigte 60cm an, was ja nicht gerade wenig ist. Wir waren auf jedenfall froh, dass unsere Roja höher gelegt ist. Erwähnen müssen wir vielleicht noch, dass ein Schild darauf hinwies, dass die Ranger erst vor ein paar Tagen ein Salzwasserkrokodil aus eben diesem Flussabschnitt entfernt haben…All dies führte nicht gerade zur Beruhigung von Martinas Nerven. Die Durchquerung verlief jedoch ohne Probleme und beim Rückweg hatte sogar Martina die Augen geöffnet 😉 .
Nebst der Strecke zum 4×4 Campingplatz gab es einen schönen Wanderweg zu einem Wasserfall mit Naturbecken zum Baden. Hier waren wir fast alleine und genossen die Ruhe in der Natur.

Der Litchfield Nationalpark hat uns super gut gefallen und wir können ihn allen weiter empfehlen!

 

Weiter geht’s zum nächsten Nationalpark. Der «Mary River Nationalpark» ist ein eher kleiner Nationalpark, für Australische Verhältnisse und wird von vielen Touristen auch gerne übersehen. Dies hat wahrscheinlich mitunter damit zu tun, da er direkt neben dem wohl bekanntesten Park des Top-Ends liegt, dem «Kakadu Nationalpark».

Die Region rund um Mary River erinnert uns stark an die Sumpfgebiete der «Everglades» von Florida. Und ja, es hat Krokodile, sehr viele sogar! Das ist auch ein Grund warum wir hier sind. Der Mary River gilt als der Fluss, der die grösste Population an Salzwasserkrokodilen in ganz Australien vorweisen kann. Natürlich möchten wir diese gerne etwas genauer kennenlernen, aber immer auf der sicheren Seite…Sie gelten als die für den Menschen gefährlichsten Tiere in ganz Australien und das will schon was heissen!

Wir machen eine Sonnenuntergangs-Flussfahrt und werden nicht enttäuscht. Wieder kommt uns zu Gute, das die Region so unbekannt ist. Nur ein Deutsches Ehepaar ist noch auf der Fahrt dabei und so kommen alle in den Genuss von einer wunderschönen, privaten Flussfahrt. Unser Guide ist super gut, zeigt uns alles und kann unsere vielen Fragen beantworten. Nebst kleineren und auch grossen Krokodilen (Süss und auch Salzig) sehen wir auch sonst so einiges. Der «Kingfisher» zum Beispiel ist ein wunderschöner, seltener Vogel, den wir sogar beim fischen beobachten können, toll!

 

Nach unserem eindrücklichen Aufenthalt im Mary-River Nationalpark geht’s in den Kakadu-Nationalpark. Ohne Zweifel gilt dieser Park als einer der bekanntesten in ganz Australien. Dies liegt nicht nur an seiner Grösse (ca. 20’000 km2, was etwa die halbe Schweiz ist…), sondern an seiner Vielfältigkeit. Ausserdem ist er ein UNESCO-Weltnatur -und Weltkulturerbe! Es gibt sehr viele, uralte Malereien der Uhreinwohner. Viele davon sind nicht zugänglich, aber einige kann man anschauen. Fast eine Woche erkunden wir die vielen verschiedenen Highlights und staunen immer wieder. Der Park hat verschiedene Regionen mit verschiedenen Klimas. Im Norden ist es warm und feucht und wir werden am Abend von Moskitos gefressen, wohingegen wir im Süden den Pullover brauchen für die Nacht.

Der JimJim Fall ist der wohl berühmteste Wasserfall im ganzen Park und nur mit 4×4 erreichbar. Trotzdem hat es extrem viele Touristen. Viele machen den Park mit einer Tour und es hat überall viele Leute. So versuchen wir, den grössten Touristenströmen aus dem Weg zu gehen, und uns die schönsten Spots möglichst an Randzeiten anzuschauen. Dies ist halt ein Nachteil, wenn ein Park so bekannt und wunderschön ist, man ist definitiv nicht alleine…

Wir haben zu viel gesehen, um alles auf zu schrieben. Unser absolutes Highlight im Park war aber der natürliche Infinity-Pool bei «Gunlom». Der Aufstieg auf den Berg ist nicht so einfach, dafür wird man mit einer absoluten Traumsicht belohnt und kann sich im kühlen Naturpool erfrischen. Schaut euch die Bilder an, da findet ihr auch noch Hinweise zu den anderen Highlights.

 

Nach dem Kakadu geht’s für uns weiter in Richtung Westküste. Bald nehmen wir das nächste grosse Abenteuer in Angriff: Gibb River Road.

 

Bis zum nächsten Mal

 

Eure Divepackers

Martina & Sevi

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