Ab durch die Mitte: Von Adelaide zum Uluru und Kings-Canyon bis nach Darwin

Nach unserem schönen Abstecher nach Kangaroo-Island geht die Reise für uns nun weiter durch die Mitte von Australien. Der Stuart Highway führt uns von Port Augusta (etwas nördlich von Adelaide) bis nach Darwin. Der ganze Highway ist etwa 3000 Km lang!

Als erstes machen wir aber noch einen Umweg über die Flinders Range und den gleichnamigen Nationalpark. Als «Range» bezeichnen die Australier zusammenhängende Hügel, oder auch Bergketten, obwohl man bei diesen Höhen ja nicht wirklich von Bergen sprechen kann ;-). Die Flinders Range sind beeindruckend und der Ausblick ist schön, da man durch das umliegende primär flache Land, schier endlos weit sieht.

Nach den Flinders wollten wir eigentlich eine schöne und wenig befahrene Sandpiste nach «Coober Pedy» nehmen. Allerdings war Regen angesagt und eine Sandpiste bei Regen gibt, schneller als einem lieb ist, eine sehr schlammige Angelegenheit. Auch die Farmerin, bei welcher wir übernachteten, riet uns davon ab. Daher machen wir wiederum den Bogen zurück über Port Augusta auf geteerter Strasse. Wir sehen das Gewitter vorbeiziehen und waren froh, dass wir uns für die sichere Variante entschieden haben.

 

Coober Pedy ist ein sehr interessantes Städtchen mitten im Outback. Interessant auch darum, weil etwa 80% der Einheimischen unter der Erde leben. Mehr dazu später…

Bekannt wurde die Stadt durch das riesige Vorkommen an Opalen. Als allererstes waren aber die Goldgräber da, welche aber, vor allem auch wegen dem ersten Weltkrieg, nicht wirklich Erfolg hatten in Coober Pedy. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg dann, wurden die Opal-Adern entdeckt. Nach dem zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt ihren richtigen Boom, da viele junge Australier nach dem Krieg nicht genau wussten, was sie denn jetzt tun sollten. So begaben sich viele zu den Gold- oder eben auch zu den Opalminen und versuchten da ihr Glück. Und hier kommen wir zurück an den Punkt mit dem unterirdischen wohnen. Die ehemaligen Soldaten waren nämlich sehr geübt im unterirdische Bunker bauen und ausserdem waren sie es gewohnt, unter Tag zu leben. Daher bauten sie ihre Häuser in die Hügel hinein. Natürlich ist das aber nicht der einzige Grund. Die unterirdischen Häuser sind auch perfekt geeignet für das Klima im Australischen Outback. Den Tagsüber kann es in Coober Pedy locker 50 Grad im Schatten werden, wobei es dann Nachts auf fast 0 Grad abkühlt. Die Höhlen mit ihren Belüftungsschächten, sorgen für ein angenehmes Klima mit konstanten 22 – 25 Grad im Inneren. Wenn man in Coober Pedy ist, darf man es sich nicht entgehen lassen, eine Nacht unter Tag zu verbringen. Deshalb blieb auch unser Dachzelt für eine Nacht zu gefaltet und wir machten es uns in einem unterirdischen AirBnb bequem. Neben den speziellen Übernachtungsmöglichkeiten bietet Coober Pedy vor allem eins: Opale (logisch oder… 😉 ). Wir besuchen ein Opal Museum und lernen bei einer Führung vieles über die Geschichte von der Opal-Stadt und von den Opalen selber.

 

Unser nächster Halt ist wohl einer der berühmtesten von ganz Australien: «Uluru» oder auch «Ayers Rock» genannt. Die zwei verschiedenen Namen ruhen daher, dass die Australier den bekannten Berg vor gar nicht mal so langer Zeit, ihren eigentlichen Besitzern, den Uhreinwohnern (Aboriginals), zurückgegeben hat. Seit da heisst der Berg offiziell wieder Uluru. Viele Australier (vor allem die etwas Konservativeren) benutzen aber immer noch den «Australischen» Namen «Ayers Rock».

Schon von weitem sieht man den Berg. Irgendwie hat er schon was «magisches» an sich. Bevor wir ihn sahen, dachten wir auch «Naja, was kann schon so speziell an einem Berg im Nirgendwo sein…». Aber genau das ist es: ein Berg im nirgendwo, sehr speziell geformt und irgendwie anziehend.

Wir sind bei Sonnenaufgang da und sehen in erstrahlen. Schon da wird uns aber bewusst, dass wir nicht die einzigen sind, die dieses Wahrzeichen besuchen. Unzählige Touristen sind auch schon auf den Beinen und (leider) auch tausende von Fliegen, Wir hatten schon einige Male das Vergnügen mit den Australischen «Outback-Fliegen», so intensiv wie beim Uluru aber noch nie und hoffentlich auch nie wieder. Wir waren heilfroh um unseren Fliegenhut. Sieht zwar blöd aus, ist aber echt nützlich. Die Biester haben es nämlich vor allem auf den Kopf abgesehen. Sie fliegen in den Mund, die Ohren und die Augen, so was von unangenehm und nervig. Nun ja, zurück zum Uluru 😉 . Nach dem Sonnenaufgang und einem kleinen Frühstück (das wir uns mit zig-tausend Fliegen teilen müssen…) entscheiden wir uns für eine Wanderung rings um den Uluru. Die Wanderung beginnt da, wo man den Berg besteigen könnte. Obwohl es überall Hinweise hat, dass man den Berg aus Respekt bitte nicht besteigen solle, sehen wir scharenweise Touris den Berg hochsteigen. Wir haben gehört, dass es nächstes Jahr offiziell verboten werden soll: Gut so!

Rundherum ist es nämlich eh schöner (finden wir) und vor allem ruhiger. Immer wieder gibt es interessante Geschichten der Aboriginal zu lesen und was ihnen der Berg bedeutet.

Das einzige, was wir etwas schade fanden ist, dass die Aboriginal sich den Touristen nicht mehr zeigen und z.B. geführte Touren anbieten.

 

Nach dem eindrücklichen Uluru geht’s für uns weiter zum Kings Canyon. Der Kings Canyon ist, ähnlich wie der Uluru, ein Toursitenmagnet.

Wir sehen Leute den (echt schwierigen) Wanderweg machen, wo wir nur hoffen konnten, dass sie ohne Hitzeschlag oder Infarkt wieder heil unten ankamen.
Der Kings Canyon ist wunderschön! Wie gesagt, ist die Wanderung nicht ganz ohne, lohnt sich aber auf jeden Fall! Die ganze Gegend rundherum hat uns super gut gefallen.

 

Vom Kings Canyon fahren wir weiter, über eine Kies/Sandpiste, bis zum «Palm Valley». Die Landschaft entlang der Strecke ist wunderschön…sagt zumindest Martina, den Sevi muss sich zu stark auf die z.T. echt üble Strecke konzentrieren, um die Landschaft wirklich zu geniessen. Das Palm Valley ist ein weiterer Nationalpark. Er ist nur in der Trockenzeit erreichbar, da der Zugang zum Campingplatz und den Wanderwegen nur über eine 4×4 Strecke, entlang eines ausgetrockneten Flusses führt. Der Campingplatz ist sehr schön gelegen und wir haben sogar das Glück, dass der Ranger an einem Abend unseres Aufenthaltes einen Vortrag hält. So erfahren wir auch von der, unter Australiern sehr bekannten, 4×4 Strecke «Buggy Hole», welche etwas südlich vom Campingplatz liegt. Der Ranger rät davon ab, die Strecke alleine und ohne Winde am Auto zu befahren…muss wohl ziemlich hart sein…Wir machen daher am nächsten Tag lieber eine Wanderung entlang des «Palm Valley» und sehen auch warum das Valley seinen Namen hat (Stichwort Palmen 😉 ).

 

Es zieht uns weiter in Richtung Norden, den bald sind unsere ersten drei Monate in Australien vorbei und wir müssen das Land wegen dem Visa verlassen. Bevor wir aber auf Darwin fahren, machen wir noch einen Halt im Mataranka Nationalpark. Der Park ist eher etwas kleiner, hat aber ein grosses Highlight: Heisse Quellen! Die Quellen sind echt schön und das Wasser ist Glasklar und schön warm. Kurz vor Darwin entscheiden wir uns noch, im Wildlife-Park vom «Northern Territorry» vorbei zu schauen. Wir haben viel Gutes über den Park gelesen und werden nicht enttäuscht. Der Park ist sehr natürlich angelegt und die Distanzen zwischen den verschiedenen Tieren ist riesig und schön gemacht. So kommt man sich etwas vor, als würde man durch die Wildnis streifen und Tiere suchen. Es gibt natürlich auch die bequemere Variante per Zug, auf welche wir aber gerne verzichten.

 

Nun ist es aber tatsächlich Zeit für uns, Australien für einen Moment zu verlassen. Wir entscheiden uns für einen Kurzurlaub vom Reisen nach Bali. Die Flüge von Darwin sind super Günstig und in Indonesien kennen wir uns mittlerweile bestens aus ;-). Unsere liebe Roja stellen wir für diese Zeit beim Mechaniker unter, welcher sie auch gleich auf Herz und Nieren prüft. Schliesslich soll sie Topfit sein für unsere nächsten Abenteuer entlang der Kimberly-Region!

 

Bis Bald

 

Eure Divepackers

Martina & Sevi

2 Gedanken zu “Ab durch die Mitte: Von Adelaide zum Uluru und Kings-Canyon bis nach Darwin

    • Danke vielmals! Das euch die Berichte gefallen freut uns sehr!
      Es ist tatsächlich nicht ganz einfach, den Blog aktuell zu halten, da wir 1. oftmals schlechtes oder kein Internet haben und 2. uns die Zeit fehlt 😉

      Liebi Grüessli
      Martina & Sevi

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