La Réunion – Die Vulkaninsel mit Wal-tastischer Aussicht

„Da war gerade ein Wal im Wasser!“, „Du träumst doch…“, „Nein ernsthaft, das war ganz bestimmt ein Wal…“, so, oder so ähnlich haben Martina und ich mich unterhalten, als wir mit dem gelben Expressbus vom Flughafen „Roland Garros“ nach „Saint-Gilles les Bains“ fuhren. In Saint-Gilles hatten wir über Air-BnB ein hübsches kleines Studio für sieben Nächte gemietet. Das Studio war einem grösseren Haus angeschlossen, wo die nette Besitzerfamilie wohnte. Das Haus hatte eine schöne Terrasse mit schönem Ausblick aufs Meer. Das hatte aber natürlich den Nachteil, dass wir ein ganz schönes Stück den Berg hinauf laufen mussten…man kann halt nicht alles haben ;-).

Am ersten Nachmittag schlenderten wir gemütlich zum Hafen von St. Gilles runter. Am Hafen gibt es einige herzige Kaffees, Bars und Pubs sowie das Aquarium (Sea-Life), verschiedene Tauchbasen und „Whale-watching-Anbieter“. Die Walsaison ist normalerweise von Juni bis Ende September. Und wir hatten sowas von Glück: Bereits vom Strand aus konnten wir die Wale, während unserem ersten Sonnenuntergang in Réunion beobachten. Wunderschön diese Tiere so zu sehen! Hier im Hafen merkten wir aber dann auch schnell, dass die Preise schon sehr hoch sind. Wir waren froh, dass wir uns dank unseres Studios, selbst versorgen konnten.

 

Bereits im Voraus hatten wir einen Tag Schnorcheln mit Walen bei „Réunion Diving“ gebucht. Der Besitzer war super Nett und garantiert kleine Gruppen (übrigens auch beim Tauchen). Die drei Stunden auf dem Meer mit den Walen waren dann auch unbeschreiblich und einfach nur wunderschön. Die Regeln sind (zum Glück) sehr strikt für alle Anbieter von solchen Touren. Es muss immer ein genug grosser Abstand zwischen Tieren und Boot gehalten werden und sobald mehr als drei Boote bei einem oder mehreren Walen sind, darf kein Schnorchler mehr ins Wasser. Dies verhindert, dass die Tiere unnötig gestresst werden und dient zusätzlich als Sicherheit für die Schnorchler.  Wir sahen sehr viele Wale und sogar Mütter mit ihren Kleinen. Was für ein Tag! Ahja, fast vergessen: Man hört immer wieder Geschichten von bösen Haien auf Réunion…Es gibt aber keine (gefährlichen) Haie (mehr)… Der Tauchbasenbesitzer hat seit sieben Jahren keinen einzigen Hai mehr gesehen!

 

Ein Grund, warum wir uns für sieben Tage St. Gilles entschieden haben war, dass wir endlich unsere weiteren Ziele planen konnten. Es galt Madagaskar und Südafrika auszuarbeiten und der Blogg musste ja auch mal wieder gepflegt werden… 😉

 

Natürlich sassen wir nicht nur auf der Terrasse rum, sondern machten auch kleinere Ausflüge zu Fuss. Unter anderem liefen wir dem (schönen) Strand entlang bis zur nächsten Ortschaft namens „L’Ermitage les Bains“. Dort ist jeweils Sonntags ein kleiner Markt, wo lokale Produkte verkauft werden. Unter anderem gab es Vanille, verschiedenste Früchte und natürlich Rum in allen verschiedenen Variationen. Das Ganze nennt sich dann „RUM Arrangé“. Nach dem Markt ging es weiter in den Garten Eden…Kein Witz, der Private Park wird wirklich so genannt! Man bezahlt zwar Eintritt, dieser ist aber human und definitiv gerechtfertigt! Der Park ist sehr schön gepflegt und mit etwas Glück sieht man sogar die Chamäleons. Wir fanden sogar drei Stück! Schon extrem coole Tiere diese Chamäleons. Auch ein Besuch in der schönen Altstadt von „St. Denis“ durfte nicht fehlen. Echt beeindruckend die vielen alten Gebäude. Einige wurden schön renoviert, andere wiederum sehen ziemlich mitgenommen aus.

 

Was auf einer Reise nach Réunion auf keinen Fall fehlen darf ist ein Besuch beim Vulkan. Ok, für die einen wohl eher der Besuch bei einer Rum-Fabrik, aber die beiden Sachen kann man sehr gut kombinieren! 😉 So mieteten wir uns ein Auto für drei Tage, mit dem Ziel, den Vulkan von nahem zu sehen. Vor dem Vulkan ging es für uns aber zuerst noch zu einer Rum-Destilliere. Naja, irgendwie ist es zwei in eins. Das Museum „Saga du Rhum“ ist ein Museum, gleichzeitig aber auch eine der wenigen verbliebenen lokalen Rum Hersteller.

Das Museum ist sehr informativ und auch für nicht Rumtrinker interessant (Martina kann`s bezeugen 😉 ). Der süsse Geschmack des Zuckerrohrs ist überall und begleitet einem auch noch eine Weile…oder lag es vielleicht doch an der Degustation am Ende des Museums? 😉

 

Nur schon die Strasse zum „Piton de la Fournaise“ (so heisst der Vulkan) ist ein Erlebniss. Klar, als Schweizer hat man sicherlich schon die eine oder andere Passstrasse gefahren, dass ist aber nochmals was Anderes. Am ersten Tag stand das Museum „Maison du Vulcan“ auf dem Programm. Das Museum ist super gut gemacht! Es gibt extrem viele (fast schon zu viele) Informationen über den immer noch aktiven Vulkan, sowie allgemein über Vulkane. Sogar ein 4-D Kino gibt es, wo man eine Reise in den Vulkan macht. Echt klasse! Uns hat es extrem gefallen und steigerte unsere Vorfreude auf den nächsten Tag, wo wir den Vulkan selbst von nahem betrachten wollten.

Nach einer (kalten) Nacht in „La Plaine des Cafres“ ging es für uns früh morgens los zum Gipfel des Vulkans. Man kann bis ganz nach oben zum Kraterrand des Vulkans fahren. Die Strecke ist absolut mit nichts zu beschreiben. Man kommt aus dem Staunen fast nicht mehr raus. Zuerst ist es noch Grün und man hat einen wunderbaren Ausblick über die umliegenden Berge. Dann wird es immer karger, die Luft wird dünner, bis man am Schluss durch eine total karge Landschaft fährt. Echt war, die Landschaft kann man am ehesten mit „Mondlandschaft“ beschreiben. Die letzten Kilometer sind dann auch die anspruchsvollsten für Fahrer und Auto, da es nur noch über Schotterpiste und Schlaglöcher weitergeht.

Am Ende der Strasse hat man einen schönen Ausblick über den Krater und seinem Kragen ringsum. Dieser Kragen ist beim letzten grossen Ausbruch entstanden, als alles abgesackt ist.

Es gibt einen Weg, welcher einem näher zum Krater führt. Leider war dieser aber gesperrt, da der Vulkan momentan sehr aktiv ist. Aus Sicherheitsgründen darf deshalb niemand näher an den Vulkan. Da wir uns trotzdem noch ein wenig bewegen wollten, machten wir eine kleine Wanderung zum nächsten Aussichtspunkt. Immer dem Krater entlang geht es durch schöne Landschaft. Immer wieder haben wir einen gigantischen Ausblick auf den Vulkan und das Nebelmeer unter uns. Da wir wie empfohlen früh Morgens los fuhren, war es auf dem Vulkan schön sonnig & klar. So konnten wir die Aussicht richtig geniessen. Auf dem Rückweg konnten wir dann richtig sehen, wir der Nebel steigt und die Sicht oben wohl immer schlechter wurde. Fazit: Der Vulkan ist definitiv eine Reise wert!

 

Aber wir sind ja noch nicht fertig. Nach der Spitze geht es auf der anderen Seite (Ostseite der Insel) wieder herunter. Diese Passtrasse ist ebenso interessant wie die Westseite, nur empfanden wir es als etwas grüner. Wir nahmen die „Strasse des Vulkans“, welche an verschiedenen Lavafeldern vorbeiführt. Hier kann man sich ein Bild machen wie wunderschön und gleichzeitig bedrohlich es sein muss, wenn die Lava sich den Weg vom Vulkan herunter bahnt.

 

Unsere letzte Nacht auf La Réunion verbrachten wir dann in einem kleinen „Bed and Breakfast“ an der Süd-West-Küste der Insel. Mit dem tosenden Geräusch des Meeres einzuschlafen hat einfach was ;-).

 

Réunion, es war toll! Auf geht’s nach Madagaskar!

 

Eins vorweg: Die grössten Probleme auf unserer Madagaskarreise hatten wir am Flughafen von Réunion…Typisch Franzosen halt;-)

Bis bald

Martina & Sevi

 

 

 

4 Gedanken zu “La Réunion – Die Vulkaninsel mit Wal-tastischer Aussicht

  1. Hallo Sevi und Martina

    Es freut mich, dass ich durch Euren Blog jeweils auch kurz in Gedanken auf Reisen gehen kann.
    Da bei uns langsam der Herbst Einzug hält, ist es umso schöner zwischendurch sonnige Bilder vom Meer zu sehen!
    Der Ausflug zum Vulkan und die Wale haben mich an unsere Reise nach Island erinnert… 🙂
    Bin schon gespannt auf Madagaskar. Das würde mich auch mal reizen…
    Wir planen nun unsere Sommerferien 2018 nach Finnland und Schweden. Wenn Ihr dann auf der Nordhälfte der Kugel unterwegs seid, lasst es uns wissen 😉

    Liebe Grüsse und weiterhin eine schöne und Unfallfreie Reise!!!

    Adrian und Claudia

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    • Hoi ihr zwei

      Vielen Dank für euren Kommentar. Es ist schön, wenn wir euch, dank unserem Blog, auf Reisen mitnehmen können 😉 .

      Momentan lässt uns das Wetter hier an der „Wild-Coast“ in Südafrika etwas im stich…dafür haben wir nun Zeit den Bericht über Madagaskar zu schreiben 🙂 .

      Der Norden steht momentan (noch) nicht auf der Liste, aber wer weiss 😉

      Ganz en liebe Gruess
      Martina und Sevi

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